Die Spiritualität der Communität

Das Gebet ist der Atem unseres Lebens.
Drei gemeinsame Gebetszeiten in der Krypta und
Zeiten der Stille geben dem Tag seinen besonderen
Rhythmus. Psalmen singen, aus dem Evangelium
lesen, Harfen-und Gitarrenklänge hören, das prägt
unsere Gebetszeiten und öffnet einen Raum: zweck-
frei da sein vor Gott.
So sehen wir unser Gebet wie das „Verweilen bei einem
Freund, mit dem wir oft und gern zusammen kommen,
weil wir sicher wissen, dass er uns liebt.“ (Teresa von Avila)
Die Schönheit des Klosters mit dem Kreuzgang, der Krypta und den Klostergärten weckt die Sinne und lobt den Schöpfer. Wir versuchen, eine Kultur der Aufmerksamkeit und Dankbarkeit zu pflegen. Dazu gehören: das gesunde und gute Essen aus der Kloster- küche, die Mahlzeiten im Schweigen und im Gespräch und unser Engagement bei der täglichen Arbeit in Haus und Garten.
Die Quelle unseres geistlichen Lebens ist das Hören auf das Evangelium, wie es Dietrich Bonhoeffer beschreibt: „Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Sprechen, Handeln und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt.“

Sr. Christiane Marei Steins, Sr. Reinhild von Bibra, Sr. Adelheid Wenzelmann, Sr. Heike Scheufler
Unsere Vision ist ein lebendiges ökumenisch offenes Kloster mit einer ganzheitlichen, weltoffenen Spiritualität und einer aus der Lebenserfahrung gewonnenen und im Gebet gegründeten Theologie.
Wesentliche Impulse für unsere Communität und für unseren Auftrag im Kloster Wülfinghausen haben wir aus der ignatianischen Exerzitien-Spiritualität empfangen. In den letzten Jahren wurde sie auch ökumenisch neu entdeckt. Sie schöpft - wie Martin Luther selbst in seinem Beten - auch aus alten Tradi- tionen der Meditation.
Wir möchten allen Menschen durch eine Atmosphäre der Stille einen Raum öffnen, in dem sie ihre Sehnsucht wahrnehmen und Gottes Spuren in der eigenen Biografie entdecken können. Die individuelle Begleitung kann helfen, die Regungen des Herzens zu erkennen und zu unterscheiden und in einem geistlichen Prozess eine Zukunftsperspektive für das eigene Leben zu finden.